Wie Wahrnehmungsverzerrungen das Recruiting schwieriger machen.

 

In unserer wöchentlichen internen Schulung haben wir uns mit dem Thema der Wahrnehmungsverzerrungen und ihrem Einfluss befasst.

Unsere Wahrnehmung wird u.a. durch unsere Erfahrungen, Bedürfnisse und Gefühle beeinflusst. Zudem ordnen wir Handlungen häufig gewisse Ursachen und Motive zu, welche ebenfalls einen verzerrenden Einfluss auf unsere Wahrnehmung haben. Beispiele für Wahrnehmungsverzerrungen sind der Primacy und Recency Effekt, die Projektion, implizite Persönlichkeitstheorien sowie das Stereotyping, der Halo-Effekt und auch der Ähnlichkeits-Effekt.

 

Was ist Stereotyping?

Stereotyping bezieht sich auf das Anwenden von verallgemeinernden Annahmen, Überzeugungen oder Vorurteilen über eine Gruppe von Menschen auf Einzelpersonen, die zu dieser Gruppe gehören oder vermutet werden, dass sie zu dieser Gruppe gehören. Diese Stereotypen können auf der Basis von Geschlecht, Rasse, Alter, Nationalität, Religion oder anderen Eigenschaften gebildet werden.

Stereotypen können positiv oder negativ sein und haben oft negative Auswirkungen auf die betroffenen Personen. Beispielsweise können negative Stereotypen zu Diskriminierung, Vorurteilen, Stigmatisierung und Ungerechtigkeit führen. Positive Stereotypen können auch schädlich sein, da sie die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Interessen der betroffenen Personen auf eine begrenzte Weise beschreiben und dadurch ihre Freiheit und Möglichkeit einschränken, ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen zu entwickeln.

Es ist wichtig, Stereotypen zu vermeiden und jeden Menschen individuell zu betrachten, um Vorurteile und Diskriminierung zu vermeiden und eine gerechte Gesellschaft zu fördern.

Was ist der Halo-Effekt?

Der Halo-Effekt ist ein psychologisches Phänomen, bei dem eine positive Eigenschaft oder eine positive Erfahrung in einem bestimmten Bereich dazu führt, dass wir automatisch positive Annahmen und Bewertungen in anderen Bereichen oder Eigenschaften einer Person oder Sache machen, die wir eigentlich nicht direkt beurteilen können.

Zum Beispiel kann eine Person, die sehr gut aussieht, oft automatisch als intelligent, freundlich oder kompetent angesehen werden, auch wenn es keine konkreten Anhaltspunkte dafür gibt. Ebenso kann ein Unternehmen, das ein beliebtes und erfolgreiches Produkt hat, in den Augen der Verbraucher automatisch als zuverlässig, innovativ oder qualitativ hochwertig wahrgenommen werden.

Der Halo-Effekt kann dazu führen, dass wir ungenaue oder falsche Urteile treffen, da wir unsere Einschätzungen aufgrund einer positiven Erfahrung oder Eigenschaft übermäßig beeinflussen lassen und andere wichtige Faktoren außer Acht lassen.

 

Was ist der Ähnlichkeits-Effekt?

Der Ähnlichkeits-Effekt ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Menschen eher zu Personen hingezogen sind, die ihnen ähnlich sind. Menschen haben eine natürliche Tendenz, sich mit anderen zu verbinden, die ähnliche Interessen, Werte, Überzeugungen, Hobbys, Persönlichkeitsmerkmale oder Hintergründe haben.

Bei der Zusammenstellung eines Teams im beruflichen Kontext kann dieser Effekt dazu führen, dass das Team wenig divers ist.

 

Arbeit mit Wahrnehmungsverzerrungen

Derartigen Verzerrungen müssen wir uns stets bewusst sein. Um im HR-Bereich die Verzerrungen minimal zu halten, bietet sich an, die Interviews standardisiert durchzuführen, situations- und jobbezogene Verhaltensfragen zu stellen und die Beurteiler regelmäßig hinsichtlich der Schwächen und dem passenden Umgang hiermit zu schulen, um sich regelmäßig kritisch zu hinterfragen.

 


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Ihre Personalberater  Christine, Sebastian, Dennis & Jan

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit nutzen wir in unseren Beiträgen das maskuline Geschlecht, wobei alle Formen des Geschlechts (m/w/d) angesprochen sind.